KunstMusik #12 Biographies
REINHOLD FRIEDL
Geboren 1964 in Baden-Baden. Friedl studierte Klavier bei Renate Werner, Alan Marks und Alexander von Schlippenbach, zudem belegte er Mathematik- und Musikwissenschafts-Seminare. Er gründete die Ensembles Piano-Inside-Out und Zeitkratzer. Eine Zeit lang kuratierte er das Kulturzentrum Podewil in Berlin. Friedl, dessen - oft improvisatorisches - Spiel mit dem Inside Piano zu seinem Markenzeichen geworden ist, hat mit namhaften Musikern zusammengearbeitet. Dazu zählen unter anderem Phil Niblock, Helmut Oehring, Nicolas Collins, Lou Reed und MERZBOW. Kürzlich hat er am ZKM Karlsruhe und in den Asphodel Studios in San Francisco sein spacialisation piano project realisiert. Seit 1987 lebt Friedl mit Familie in Berlin-Kreuzberg.
MAURICIO KAGEL
Geboren 1931 in Buenos Aires, gestorben am 18. September 2008. Neben seinen wegweisenden musiktheatralischen Arbeiten entwickelte er auch im Bereich der absoluten Musik eine eigenständige Ästhetik. Sein außergewöhnlich umfangreiches und vielfältiges Schaffen umfasst nicht nur Bühnen-, Orchester- und Kammermusikwerke in den unterschiedlichsten Besetzungen, sondern auch Filme, Hörspiele und Essays. Im breiten Spektrum seiner Werke manifestiert sich eine starke Aversion gegen jedweden Akademismus, gleichzeitig aber auch eine enge Beziehung zur Tradition, insbesondere der deutschen.
JUAN MARIA SOLARE
Geboren 1966 in Buenos Aires. Konzertpianist und produktiver Komponist, der beide Aktivitäten als untrennbare Einheit versteht. Kompositionspreise in Argentinien, Großbritannien, Deutschland, Österreich und Spanien. An der Universität Bremen leitete er das Tangoensemble Orquestra no tipical und das Ensemble Kagel für Neues Musiktheater. Seine Musik ist beeinflusst von Kagel, Berio, Stockhausen, Cage, Lachenmann, La Monte Young, Tom Johnson, Clarenz Barlow, Liszt, Piazzola und den Beatles. Zu seinen besonderen musikalischen Mitteln zählt Solare Subtilität, Paradoxie und Humor.
JOHANNES KREIDLER
Geboren 1980 in Esslingen, studierte Kreidler von 2000 bis 2006 am Institut für Neue Musik der Musikhochschule Freiburg Komposition bei Mathias Spahlinger, elektronische Musik bei Mesias Maiguashca und Orm Finnendahl sowie Musiktheorie bei Ekkehard Kiem. Von 2004 bis 2005 war er Gaststudent am Institut für Sonologie in Utrecht, seit 2006 ist er Lehrbeauftragter für Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik und Theater Rostok. Seine Musik befasst sich mit dem medientheoretischen Ansatz Niklas Luhmanns und bezieht meist computergestützte Verfahren und elektroakustische Mittel ein. Johannes Kreidler lebt und arbeitet in Berlin
MAX MURRAY
Geboren 1988 im kanadischen Vicotria. Murray studierte Komposition an der University of Victoria Canada bei Dániel Péter Biró. Er war Teilnehmen des Tanglewood Young Artist Programm, der Improviationskurse des Luigi-Nono-Archivs in Venedig und der Darmstädter Ferienkurse, hier sowohl als Komponist wie Interpret. Seine derzeitige kompositorische Arbeit befasst sich mit der Beziehung zwischen unterschiedlichen geschichtlichen Konzepten von musikalischem Ausdruck: Wirkungsästhetik, Nachbildungstheorien, Prinzipien des Ausdrucks, des Zitats und Fragen allegorischer Vorherrschaft und Grenzen.
DIETER SCHNEBEL
Geboren 1930 in Lahr/Baden.Nach einem Kompositionsstudium an der Freiburger Musikhochschule (1949-52) studierte er evangelische Theologie, Philosophie und Musikwissenschaft in Tübingen. Einer Pfarr- Lehrtätigkeit folgte 1976 die Annahme einer Proffessur für Musik und Musikwissenschaft in Berlin. Schnebel komponierte stilistisch vielfältig: kirchenmusikalische Werke entstanden, bekannt wurde er vor allem durch experimentelle Vokalstücke, Glossolalie (1959/60). Mit der Gründung der Formation Maulwerker trieb er die Erkundung eines unkonventionellen Stimmeneinsatzes voran. Schnebel lebt in Berlin.