KunstMusik #14 Biographies
NIKOLAUS BRASS
Geboren 1949 in Lindau am Bodensee. 1968 begann Brass ein Medizinstudium in München, gleichzeitig erfolgten private Kompositionsstudien bei Peter Kiesewetter an der Musikhochschule München, dann bei Frank Michael Beyer und schließlich bei Helmut Lachenmann in Hannover. Brass war mehrere Jahre als Arzt tätig, seit 1982 ist er Redakteur einer medizinischen Fachzeitschrift. Zwischen 1980 und 1986 besuchte er mehrmals die Darmstädter Ferienkurse; dort traf er auch auf Morton Feldman, der ihn entscheidend prägte. Seine Arbeit als Instrumental- und Vokalkomponist gewinnt in der letzten Zeit zunehmend an Bedeutung. Seit mehreren Jahren arbeitet er an dem Musiktheater-Komplex Sommertag.
CHRISTOPH GALLIO
1957 geboren in Winterthur. Der Komponist und Improvisator Christph Gallio studierte Saxophon bei Iwan Roth und Steve Lacy. Gallio bevorzugt in seinen Kompositionen und Improvisationen die Miniatur, die sich meist als flüchtig-atmosphäische Begegnung mit ihren Hörern erweist. Gallio leitet das im schweizerischen Baden ansässige Label Percaso. Hier veröffentlichte er unter anderem Mösiöblö, Hommagen an Robert Filliou, das Projekt SOZIALE MUSIK und die multimediale Produktion HITS/STILLS zusammen mit dem Filmemacher Beat Streuli.
GEORG HEIKE
Geboren 1933 im polnischen Lodz. Heike studierte Musikwissenschaft, Phonetik, Kommunikationsforschung und Psychologie in Bonn. 1960 promovierte er bei Werner Meyer-Eppler. Heike erhielt Geigen- und Klavierunterricht, studierte Harmonielehre und Kontrapunkt. Zwischen 1956 und 1960 besuchte er die Darmstädter Ferienkurse, bei den Kölner Kursen für Neue Musik wirkte er als Dozent mit Stockhausen und später mit Kagel. Seit 1969 war Heike Professor für Phonetik an der Universität zu Köln; 1998 wurde er emeritiert und ist seitdem hauptsächlich mit Kompositionen und Publikationen beschäftigt, in denen er sich mit dem Thema "Musik und Sprache" auseinandersetzt. Neuere Werke werden seit 1993 aufgeführt.
MISATO MOCHIZUKI
Geboren 1969 in Tokyo. Nach dem Abschluß ihres Studiums in Tokyo zog Misato Mochizuki nach Paris, wo sie ihre Ausbildung bei Paul Méfano und Emanuel Nunes fortzetzte und unter Tristan Murail am IRCAM arbeitete. Vielfache Auszeichnungen und Stipendien folgten, unter anderem bei den Darmstädter Ferienkursen und dem Brüsseler Festival Ars Musica. Ihre Arbeite werden beschrieben als Amalgam aus abendländischer Tradition und asiatischem Timbre, sie entwickeln ihre oft überraschende Klanglichkeit in freier Form. Das Werkverzeichnis umfasst zur Zeit rund fünfzig Kompositionen, darunter zehn sinfonische und eine Oper. Seit 2007 unterrichtet Misato Mochizuki an der Meiji Gakuin Unversity of Tokyo.
FELIX PROFOS
Geboren 1969 in Winterthur. Nach seinem Studium bei Hans-Jürg Strub, Roland Moser und Vladimir Tarnopolski komponiert Profos für das Hardcore-Noise Trio Azeotrop ebenso für Orchster und Ensemble; darüber hinaus entwirft Profos auch Klanginstallationen. Seit 2002 unterrichtet er an der ZHDK Zürich und erhielt 2011 den Werkpreis Zürich, ein einjähriges Arbeitsstipendium.
JOHANNES S. SISTERMANNS
Geboren 1955 in Köln. Sistermanns realisiert seine Kompositionen in Elektroakustik, Musiktheater, KlangPlastik, Hörstück, Performance sowie Urban Environment. Er studierte u.a. bei Mauricio Kagel und Klaus Runze. 1989 wurde er in Musikwissenschaft promoviert. Ausstellungen und Aufführungen bei internationalen Festivals (u. a. Knitting Factory, EXPO 2000, Donaueschinger Musiktage) sowie Rundfunkstationen ( u.a. ARD, ABC Radio Sydney). Stipendien (u.a. Konrad-Adenazer-Stiftung Berlin, ZKM Karlsruhe) sowie Preise (u.a. Karl-Sczuka-Förderpreis 1997, Deutscher Klangkunst-Preis 2008).
MARTIN SMOLKA
Geboren 1959 in Prag. Studierte Komposition an der Prager Hochschule für darstellende Künste und privat bei Mark Kopolent. 1983 bis 1998 war es einer der Leiter des Ensembles Agon. Neben autonomen Werken stehen in seinem Katalog Arbeiten für Theater und Film. Ausgehend von Webern und auch von der Minimal Music, entwickelte Smolka das Konzept eines "konkreten Sonorismus", in dem Instrumentalklänge an Klänge des Alltzags erinnern. Seit 1998 macht der Snorismus einer Beschäftigung mit traditionellen Musikalischen Elementen Platz, zum Beispiel mit kleinen Trzen oder Streicherkantilenen.
MANOS TSANGARIS
Geboren 1956 in Düsseldorf. Studium in Köln bei Christoph Caskel (Schlagzeug) und Mauricio Kagel (Neues Musiktheater), Studien bei Alfonso Hüppi an der Düsseldorfer Kunstakademie. Zahlreiche Preise, Stipendien und Kompositionsaufträge (u. a. Donaueschinger Musiktage, Wittener Tage für neue Kammermusik, Danish Radio Choir). 2004 bis 2010 Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen. Im Jahr 2009 wurde er zum Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Dresden berufen. Seine vielfältigen Arbeiten in unterschiedlichen medialen Disziplinen (Musik, Installation, Zeichnung, Dichtung) konvergieren in einem global definierten Musiktheater.