MAGNA MATER
(Dauer: 47:06)
Ensemble Musikfabrik
unter der Leitung von Nacho de Paz
Ars Choralis Coeln
unter der Leitung von Maria Jonas
Mädchenchor am Kölner Dom
unter der Leitung von Oliver Sperling
Nicholas Isherwood - Bariton
aufgenommen am 25.06.2014 in der Kunststation Sankt Peter, Köln von Wolfgang Ellers
www.mariadealvear.com
CD #0040 Maria de Alvear : MAGNA MATER
MAGNA MATER für Stimmen, Ensemble und Video-Installation (2013) ist eines der wichtigsten jüngeren Werke Maria de Alvears. MAGNA MATER ist eine ritualartige Anrufung der allnährenden Mutter Natur. Klänge, Worte und Bilder beschwören deren Macht und Weisheit, die zerstörerische Kraft von Erdbeben, Asteroideneinschlag, Dürre und Feuersbrunst sowie die Leben spendenden Elemente Erde, Sonne, Wasser, Luft, Himmel, Wolken, Regen.
Maria de Alvear spürt in dieser sehr viszeralen Musik archetypischen Prägungen des Menschen nach, die durch Zivilisation, Rationalisierung, Industrialisierung, Digitalisierung teils unterdrückt, vernachlässigt oder vergessen wurden. Ihr Schaffen ist Teil eines globalen Umdenkens, das sich nach dem strengen Konstruktivismus der seriellen Nachkriegsavantgarde erstmalig in der Fluxus-, Hippie- und Flower-Power-Bewegung der 1960er Jahre zeigte und später in New Age, Obertongesang, Minimalismus, Spektralismus, Japanismus, Scelsianismus, Feldmanismus etc niederschlug. Die spanisch-deutsche Komponistin entdeckt an und durch Musik wieder die Strukturen und Qualitäten von Ritual, Kultus und Spiritualität.
MAGNA MATER beschwört eine Kosmogonie der Mutter Erde herauf, die sich in klanglichen Archetypen manifestiert: Naturton-Fanfaren, Gesten des Aufbruchs, Zuständen der Erregung, drängenden Crescendi, schlichten Kindermelodien, minimalistischen Patterns, stehenden Flächen und pulsierenden Repetitionen, mal schnell und quirlig, mal wuchtig stampfend mit unmittelbar körperlicher Wirkung.
(Rainer Nonnenmann)